DIE GESCHICHTE VON TUDOR

 

ICH HABE MEHRERE JAHRE LANG ÜBER DIE HERSTELLUNG EINER ARMBANDUHR NACHGEDACHT, DIE VON UNSEREN FACHHÄNDLERN PREISGÜNSTIGER VERKAUFT WERDEN KANN ALS UNSERE ROLEX, DIE JEDOCH EBENSO ZUVERLÄSSIG IST. JETZT HABE ICH BESCHLOSSEN, EIGENS ZUR FABRIKATION UND VERMARKTUNG EINER SOLCHEN UHR EINE FIRMA ZU GRÜNDEN. DIESE FIRMA HEISST MONTRES TUDOR S.A.

1926

DIE GEBURTSSTUNDE DER MARKE

 

Im Februar 1926 registrierte die Uhrenfabrik „Veuve de Philippe Hüther“ im Auftrag von Hans Wilsdorf die Marke TUDOR . Nachdem der Firmensitz nach Genf verlegt wurde, erwarb Wilsdorf die exklusiven Nutzungsrechte an der Marke TUDOR.

1932

DIE ERSTEN TUDOR UHREN IN AUSTRALIEN

 

Die ersten Uhren besaßen einen schlichten TUDOR Schriftzug auf dem Zifferblatt, oberhalb der Buchstaben verlief der verlängerte Querstrich der Initiale T. Einige seltene Sammlerstücke haben außerdem den Namen Rolex. Rolex bürgte für die technische und ästhetische Qualität der TUDOR Uhren, bis die neue Marke sich effektiv im Markt etablierte. Die mit dem Schriftzug TUDOR versehenen Uhren gab es in Ausführungen für Damen und Herren, ihr Gehäuse war zumeist rechteckig, tonnenförmig oder an den Kanten abgeschrägt. Ab 1932 wurden TUDOR Uhren für den australischen Markt ausschließlich an die Firma Willis ausgeliefert, die sie an die besten Juweliere im Lande verkaufte.

TUDOR „CATANACH’S“

 

Die hier abgebildete verchromte Uhr in Rechtecks­form mit abgeschrägten Kanten illustriert beispielhaft das Produktportfolio der Marke TUDOR in der Anfangsphase. Die TUDOR Catanach’s zeichnete sich durch ein Zifferblatt mit zwei cremefarbenen Kreisbögen, arabischen Leuchtziffern, Leuchtzeigern in Stabform aus blau lackiertem Stahl für Stunden­ und Minutenanzeige sowie einer Minuterie und einen separaten Sekundenzeiger auf der 6­Uhr­ Position aus. Ihr Kaliber in Tonneauform war an den drei Rubinen auf der Oberplatte zu erkennen. Das in Melbourne 1874 gegründete Juweliergeschäft Catanach’s Jewellers befindet sich im Besitz einer der ältesten Juwelierfamilien Australiens.

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1936

HANS WILSDORF ÜBERNIMMT DIE MARKE TUDOR

 

Am 15. Oktober 1936 wurde die Marke TUDOR von „Veuve de Philippe Hüther“ an Hans Wilsdorf übertragen. Ungefähr zur selben Zeit erschien erstmals die Rose des englischen Königshauses Tudor auf dem Zifferblatt der Uhren. Das in ein Wappenschild eingefügte Logo verkörperte ab diesem Zeitpunkt die unbesiegbare Einheit von Kraft als Symbol der technischen Robustheit der Uhr mit Anmut als Sinnbild ihrer ästhetischen Schönheit.

1946

DIE GRÜNDUNG DER FIRMA „MONTRES TUDOR S.A.“

 

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs wusste Hans Wilsdorf, dass die Zeit reif war für eine Ausweitung seiner unternehmerischen Tätigkeiten. Er gründete zu diesem Zweck am 6. März 1946
die Firma „MONTRES TUDOR S.A.“ und verlieh der Marke TUDOR somit eine eigene Identität. Die neue Firma sollte sich gleichermaßen auf Damen­ und Herren­ Kollektionen spezialisieren. Die Garantie für die technischen, ästhetischen und funktionalen Eigenschaften würde Rolex über­ nehmen, ebenso wie den Vertrieb und den Kundendienst.

1947

DIE ENTWICKLUNG DES LOGOS

 

Ab 1947, ein Jahr nach der offiziellen Gründung der Marke TUDOR, kam das Wappenschild immer seltener im Logo vor. In Zukunft sollte nur noch der Firmennamen und die Rose enthalten sein, handgemalt oder als Relief, um die stilvolle Eleganz der Marke zu betonen.

1952

DIE GEBURTSSTUNDE DER TUDOR OYSTER PRINCE

 

1952 wurde die TUDOR Oyster Prince – begleitet von einer Werbekampagne – lanciert, die für die damalige Zeit ungewöhnlich originell und auffällig war. Die Anzeigen präsentierten und beschrieben nicht nur, wie damals üblich, das Produkt. Vielmehr veranschaulichten sie auch seine Zuverlässigkeit, Widerstands­fähigkeit und Genauigkeit anhand von umfangreichen Beschreibungen und Illustrationen, in denen Menschen unter extremen Bedingungen bei der Arbeit mit einer TUDOR am Handgelenk gezeigt wurden. Anstatt Fotos von Menschen bei sportlichen Aktivitäten zu zeigen, hatte man sich bewusst für diese unkonventionelle Marketingstrategie mit besonders aussagekräftigen Bildern entschieden, die das Vertrauen in das Produkt stärkten und den TUDOR Uhren ihre ganz persönliche Stilnote verliehen. Man verband die Marke TUDOR mit Werten wie Modernität und Zuverlässigkeit, auch weit über die konkrete Bildsituation hinaus.

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Hans Wilsdorf gelang mit dieser neuartigen Kampagne die Verbindung der Marken Rolex und TUDOR, wobei er dem neuen Produkt eine Glaub­würdigkeit verlieh, die er wie folgt unterstrich: „Ich habe den Entschluss gefasst, der TUDOR Prince zwei Merkmale von Rolex zuteilwerden zu lassen, die keine andere Uhr verwenden darf: das legendäre und einzigartige Oyster-Gehäuse und den unverwechselbaren Perpetual­-Rotor mit Selbstaufzugs­mechanismus. Sämtliche TUDOR Oyster Prince Modelle werden fortan mit diesen beiden einzigartigen Vorzügen ausgestattet sein, die bis dato den Rolex Uhren vorbehalten waren. Damit möchten wir unser Vertrauen in diese neue Uhr zum Ausdruck bringen. Ich freue mich, Ihnen heute die TUDOR Prince vorstellen zu dürfen.“
Dank dieser technischen Vorzüge eroberte sich die Uhr ein neues Marktsegment. Noch im selben Jahr kamen 26 TUDOR Oyster Prince Uhren auf einer Grönlandexpedition der britischen Royal Navy zum Einsatz. Die Marke TUDOR stellte damit die Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Robustheit ihrer Produkte eindrucksvoll unter Beweis.

TUDOR OYSTER PRINCE 7909

 

Die Oyster Prince von 1952 war wasserdicht und wies einen Gehäusedurchmesser von 31 mm im Falle der kleinsten und 34 mm im Falle der imposanteren Modelle auf. Sie verfügte außerdem über eine größere Gehäusehöhe, um ausreichend Platz für das Kaliber 390 aus kupferfarbenem Messing zu bieten, das sich durch einen Selbstaufzugsmechanismus und einen Rotor mit der Gravur „TUDOR Swiss Patented AUTO­PRINCE“ auszeichnete. Die hier abgebildete Referenz 7909 besitzt ein creme­ farbenes Zifferblatt mit arabischen Ziffern aus Gold und eleganten seitlichen Leuchtpunkten, sowie Dauphineleuchtzeigern und einen großen Sekundenzeiger aus schwarzem Stahl. Auf dem Gehäuseboden befindet sich die Inschrift „Montres TUDOR S.A. Geneva Switzerland Patented.“

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Die TUDOR Oyster Prince verfügt über ein Uhrwerk des Kalibers 390 mit mechanischem Selbstaufzug. Das auf Grundlage eines modifizierten Rohwerks des Typs FEF (Fabrique d’Ébauches de Fleurier) entwickelte Kaliber hat eine Frequenz von 18.000 Schlägen pro Stunde. Es verfügt über einen perforierten V­Rotor, unter Sammlern als „Butterfly“ bezeichnet, mit der Inschrift „AUTO­PRINCE“.

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1953

DER HÄRTETEST

 

Auf der Grundlage von Untersuchungen zur Robustheit der TUDOR Oyster Prince, bei denen die Uhr schwierigsten Betriebsbedingungen ausgesetzt wurde, startete Rolex 1953 eine Kampagne:

  • –  252­stündiger Dauereinsatz am Handgelenk eines Grubenarbeiters während manueller Schürfarbeiten
  • –  30­stündiger Dauereinsatz am Handgelenk eines Straßenarbeiters bei Bedienung eines Presslufthammers
  • –  3­monatiger Dauereinsatz am Handgelenk eines Steinhauers
  • –  30­tägiger Dauereinsatz am Handgelenk eines Bauarbeiters beim Vernieten von Stahlträgern
  • –  Einsatz am Handgelenk eines Rennfahrers bei einem über 1.000 Meilen langen Motorradrennen

Die TUDOR Oyster Prince zeichnete sich durch ihr hohes Maß an Genauigkeit und Robustheit, den effizienten Aufzugsmechanismus und ihre Wasserdichtheit, auch unter extremsten Betriebsbedingungen, aus.

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1957

TUDOR ADVISOR: DIE ERSTE UHR MIT WECKFUNKTION

 

Die TUDOR Advisor mit Weckfunktion ist eines der ungewöhnlichsten TUDOR Modelle. Als einzige Uhr in der gesamten Geschichte des Unternehmens verfügt sie über einen eingebauten Wecker. Von 1957 bis 1977 wurden drei verschiedene Modelle gefertigt, zwei davon mit Oyster Gehäuse, Referenz 7926 und 1537, das dritte mit einem neuartigen Gehäuse, Referenz 10050. Im Jahre 2011 wurde diese legendäre Weckuhr in einer Neufassung als Referenz 79620T in vollständig überarbeiteter Optik und mit einem 8 mm größeren Durchmesser (42 mm anstatt wie zuvor 34 mm) lanciert.

TUDOR ADVISOR 7926

 

Dieses ausgesprochen seltene und einzigartige Modell, hier mit einem Lederband abgebildet, wurde von 1957 bis 1968 hergestellt. Die gesamte Produktion umfasste gerade einmal einige Tausend Stück. Das für die Referenz 7926 verwendete Oyster-Gehäuse wurde speziell angepasst, um die Schwingungen der Weckfunktion zu optimieren. Über die beiden Kronen auf der 2­ Uhr­ und der 4­ Uhr­ Position ließen sich Zeitfunktionen und Weckfunktion einstellen. Als Gehäuse kam das berühmte A.S. 1475 (A. Schild) zum Einsatz.

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1969

DAS NEUE LOGO

 

Ab 1969 wurde die Rose nach und nach vom Wappenschild abgelöst. Die klassische Ästhetik der Marke TUDOR hatte sich zweifelsfrei etabliert, weshalb zunehmend die Aspekte Robustheit und Technik in den Vordergrund rückten. Das Wappenschild als Symbol für Solidität und uneingeschränkte Zuverlässigkeit spiegelte diese Entwicklung angemessen wider.

DIE LEGENDE UNTER DEN TAUCHERUHREN

 

Im Jahre 1954 schlug TUDOR einen neuen Weg ein, mit dem sich die Marke ihren legendären Ruf sichern sollte. Es war das Jahr, in dem die erste Taucheruhr aus dem Hause TUDOR, die Oyster Prince Submari­ ner, Referenz 7922, präsentiert wurde. Entwickelt als Taucheruhr, die einerseits anspruchsvollsten technischen Anforderungen wie Robustheit, Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Wasserdichtheit genügen und andererseits noch erschwinglich sein sollte, positionierte sich die Oyster Prince Submari­ ner 7922 schnell als Instrument der Wahl unter professionellen Tauchern. Über die nächsten 45 Jahre wurde das ursprüngliche Konzept, eine Kombination aus Instrument und Uhr, fortlaufend weiterentwickelt, um den spezifischen Anforderun­ gen der verschiedensten Taucherprofile von Kunden der Marke TUDOR gerecht zu werden.
Die erste Generation der TUDOR Submariner wurde in zahlreichen Ausführungen angeboten, wodurch die Modellreihe beachtliche Weiterentwicklungen in puncto Leistungsfähigkeit erfuhr: So wurde die maximale Tauchtiefe, die anfangs 100 Meter betrug, mit der Einführung des Modells 7924 im Jahre 1958 auf ganze 200 Meter erweitert. In diesem Zeitraum wurden außerdem zahlreiche Untersuchungen zur Bestimmung der wichtigsten Anforderungen an die idealtypische Taucheruhr durchgeführt. Jedes einzelne Modell der 7900er­Modellreihe wies dadurch feine Besonderheiten auf, die ungeachtet ihrer Beibehaltung in späteren Modellen alle den legendären Ruf der Modellreihe festigten. Mit der letzten Ausführung der Referenz 7928, erkennbar am runden Kronenschutz, waren Mitte der 1960er­Jahre schließlich das grundlegende Design und die technischen Eigenschaften der TUDOR Submariner Modellreihe etabliert.
Das Jahr 1969 läutete die Ära der zweiten Generati­on der TUDOR Submariner ein, die bis 1999 andauern sollte, als die Modellreihe zum letzten Mal im Katalog erschien. Aufbauend auf den zuvor etablierten Grundeigenschaften der Serie 7900 wurde die Submariner weiterentwickelt. In techni­ scher Hinsicht wurden die bis dahin verwendeten Uhrwerke von ETA­Uhrwerken mit Selbstaufzug abgelöst. In ästhetischer Hinsicht präsentiert sich die TUDOR Submariner ab 1969 in legendär neuer Optik: Die speziell als Taucheruhren konzipierten Modelle der Reihe wurden fortan durch ihr einzig­ artiges Zifferblatt mit Stundenindizes und Zeigern in quadratischer Form – unter Sammlern als „Snowflakes“ bekannt – charakterisiert. Diese Designeigenschaften wurden bis 1981 beibehalten, ab 1976 fanden auch Uhrengehäuse kleineren Durchmessers Eingang in den Katalog.
Neben ihrer zivilen Verwendung im Sport­ und Freizeittauchen stand die TUDOR Submariner im Dienste bedeutsamer militärischer Organisationen: So kam sie u.a. bei der Marine nationale française (MN) und der US Navy (USN) zum Einsatz – ein klares Zeichen ihrer Robustheit und Zuverlässigkeit.

DIE ERSTE MODELLREIHE:

DIE TUDOR SUBMARINER VON 1954 BIS 1968

 

Während die erste TUDOR Taucheruhr, Referenz 7922, bereits 1954 auf den Markt kam, tauchte der Markenname TUDOR Submariner erst mehrere Jahre später, im Zusammenhang mit Modell­ nummer 7928, im allgemeinen Verkaufskatalog auf. Bis dahin hatte man bei TUDOR an einer Reihe technischer Lösungen zur Perfektionierung der idealen Taucheruhr geforscht. Doch auch ohne gedrucktes Marketingmaterial fanden die Modelle der ersten Generation rasch Absatz bei einer dankbaren Taucherklientel, insbesondere den Seestreitkräften einiger wichtiger Staaten.
Während die Referenzen 7922, 7923, 7924 und 7925 alle noch keinen Kronenschutz besaßen und mit dem 37­mm­Gehäuse ausgestattet waren, zeichnete sich jedes einzelne dieser Modelle durch seine ganz individuellen Besonderheiten aus und spiegelte so die Forschungsergebnisse der Marke TUDOR wider. So war das Modell 7922 bis zu einer Tiefe von 100 Metern wasserdicht, Modell 7923 verfügte über ein Uhrwerk mit Handaufzugs­ mechanismus, Modell 7924 war bis zu einer Tiefe von 200 Metern wasserdicht und Modell 7925 wies dieselben Eigenschaften auf wie sein Vorgänger, war aber nur bis zu einer Tiefe von 100 Metern wasserdicht.
Das letzte Modell in der 7900er­Reihe mit der Nummer 7928 war schließlich mit einem Schutz der Aufzugskrone ausgestattet, bot eine Wasser­ dichtheit bis zu einer Tiefe von 200 Metern und ein Uhrwerk mit Selbstaufzug. Diese Eigenschaften bestimmten fortan alle bis Ende der 1990er­Jahre hergestellten Submariner Modelle, wobeit das Modell 7928 die Summe der über viele Jahre gesammelten Erfahrungen auf dem Gebiet der Taucheruhren in sich vereinte.

TUDOR OYSTER SUBMARINER 7923

 

Das Modell 7923 war die einzige TUDOR Submariner mit Handaufzugsmechanismus. Dank dieser technischen Spezifität zeichnete sich die Taucheruhr durch ihre besonders flache Bauweise aus. Der bei Oyster Gehäusen verschraubte Gehäuseboden, die verschraubbare Krone sowie das gewölbte Glas gewährleisteten eine Wasserdichtheit bis zu einer Tiefe von 100 Metern.
Aufgrund des Handaufzugs trug das schwarz lackierte Zifferblatt nicht länger die Inschrift „ROTOR“ und „SELF­WINDING“ auf Höhe der 6­Uhr­Position. Stattdessen waren nun die Wörter „SUBMARINER“ und „SHOCK­RESISTING“ auf der stoßfesten Taucheruhr zu lesen. Die Wasserdichtheit wurde nicht explizit auf dem Zifferblatt genannt und die Zeiger waren im Unterschied zu den Submariner Modellen der 1. Generation stabförmig.

Modell 7923 war mit dem Handaufzugs­ mechanismus ETA­Kaliber 1182 mit einer Frequenz von 18.000 Schlägen pro Stunde ausgestattet. Auf dem Armband vom Typ Oyster mit vernieteten Verbindungselementen, Referenz 6636, war das Rolex Logo zu sehen. Im oben abgebildeten Beispiel erfolgte die Befestigung des Armbands am Gehäuse mittels zweier gerader, zylindrischer Stäbe anstatt wie bei der gängigeren Ausführung mittels runder Endverbindungselemente.

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DIE ZWEITE MODELLREIHE:

DIE TUDOR SUBMARINER MODELLE VON 1969 BIS 1999

 

Ab Ende der 1960er­Jahre führte TUDOR neue Submariner Modelle ein. Diese basierten auf der letzten Ausführung der Modellnummer 7928 als idealtypischer Taucheruhr. 1969 fanden gar zwei neue Modelle Eingang in den Katalog: Referenz 7016 und Referenz 7021. Diese Modelle zeichneten sich durch ein neues Uhrwerk mit Selbstaufzugs­ mechanismus sowie das neuartige Zifferblatt mit den charakteristischen Stundenindizes und Zeigern in Quadratform aus, unter Sammlern als „Snowflakes“ bekannt. Referenz 7021 war außerdem die erste TUDOR Submariner mit Kalenderfunktion. Schließlich präsentierten sich die neuen Modelle noch in einer neuen Kombination aus Zifferblatt und Lünette in verschiedenen Blautönen.
Die Modellpalette wurde Mitte der 1970er­Jahre um eine verkleinerte Ausführung der Taucheruhr erweitert: die TUDOR Submariner Princess Date. Und in den Folgejahren kamen noch zahlreiche weitere kleinformatige Taucheruhren auf den Markt: die TUDOR Submariner Prince Oysterdate, die Prince Oysterdate Mini­Sub und die Princess Oysterdate Lady­Sub.
Die letzten Jahre der TUDOR Submariner Modellreihe waren außerdem von bedeutsamen Innovationen geprägt, von der Einführung von hochresistentem Saphirglas über drehbare Lünetten bis hin zu Designvariationen bei Zifferblatt und Lünette.
Insgesamt wurden so zwischen 1969 und 1999 mehr als 20 verschiedene Modelle in zahlreichen Ausführungen produziert, die jedoch alle die charakteristischen Eigenschaften der TUDOR Submariner Modellreihe besaßen.

TUDOR OYSTER PRINCE SUBMARINER 7016

 

Der Katalog von 1969 enthielt die zwei neuen TUDOR Submariner Modelle 7016 und 7021. Diese beiden Modelle läuteten den Beginn der zweiten Generation von TUDOR Taucheruhren ein. Das hier abgebildete Beispiel des Modells 7016 aus dem Jahre 1969 zeigt einige der Details, von denen das Zifferblatt und die Zeiger die prägnantesten sind. Unterhalb der großen und auffälligen quadratischen Stundenindizes ist überdies anstatt des Rosen­ Logos nunmehr ein Wappenschild als Symbol für Widerstandsfähigkeit und Verlässlichkeit zu sehen. Die Zeiger, unter Sammlern unter dem Beinamen „Snowflakes“ bekannt, wurden zur optimalen Ablesbarkeit mit Leuchtquadraten versehen. Diese neuen ästhetischen Merkmale verliehen dem Modell einen hohen Wiedererkennungswert und trugen signifikant zur TUDOR Identität bei.

Eine weitere signifikante Veränderung, die erstmals mit dem Modell 7016 eingeführt wurde, war das ETA­2483­ Uhrwerk, das das bis dahin verwendete Kaliber 390 ablöste und wie sein Vorgänger dieselbe Frequenz von 18.000 Schlägen pro Stunde aufwies. Beibehalten wurde das Design, ein 39­mm­ Gehäuse aus dem Hause Rolex, wasserdicht bis zu einer Tiefe von 200 Metern, mit rundem Kronenschutz, eine verschraubbare Krone mit Rolex Markenzeichen, eine in beide Richtungen drehbare Lünette mit 60­Minuten­Graduierung und 5­Minuten­Intervallen sowie 1­Minuten­Unter­ teilungen zwischen den Indizes 0 und 15 sowie ein Oyster­Band mit Faltschließe und Rolex Marken­ zeichen. Das Uhrglas aus Plexiglas war nicht mehr bombiert, sondern flach, massiv und prägnant.

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MILITÄRISCHE TAUCHERUHREN

 

Der beste Beweis für die Qualität eines speziell für Profis entwickelten Instruments ist sein Einsatz in Organisationen, deren Hauptaktivitäten das Instrument bis auf das Äußerste beanspruchen. Durch die hohe Wertschätzung der TUDOR Submariner innerhalb bedeutsamer militärischer Organisationen, darunter die Marine nationale française (MN) und die US Navy (USN), gelten TUDOR Taucheruhren heute als Inbegriff von Qualität und Robustheit.
Die TUDOR Taucheruhren, die in diesen Organisationen zum Einsatz kamen, waren jedoch nicht etwa Designanpassungen oder Spezial­ entwicklungen. Die Modelle waren im allgemeinen Verkaufskatalog zu finden, aus dem die Organisationen ihre Uhren auswählten. Ihr einziger Unterschied bestand in aller Regel in einer Gravur auf dem verschraubten Gehäuseboden. Die von der Marine nationale française verwendeten TUDOR Submariner tragen z. B. die Initialen M.N., gefolgt von den letzten beiden Ziffern der Jahres­ angabe ihrer Auslieferung.
Durch den jahrelangen permanenten Einsatz unter extremsten Bedingungen befinden sich die heute noch existierenden Exemplare nur selten in makellosem Zustand. Aufgrund ihrer Seltenheit, der Geschichten, die jede einzelne dieser Uhren erzählt, und der Erinnerungen, die sie hervorrufen, gelten sie unter Sammlern heute jedoch als begehrte Liebhaberstücke. Auf den nachfolgenden Seiten werden einige der beim Militär verwendeten TUDOR Submariner eingehend beschrieben.

TUDOR OYSTER PRINCE SUBMARINER „MARINE NATIONALE“ 9401

 

Die Taucher der Marine nationale waren dafür bekannt, Armbänder aus Fallschirmgurten herzustellen. Das hier abgebildete Modell 9401 aus dem Jahre 1977 besitzt ein solches Armband. Die Elastizität des Materials sorgte für einen hohen Tragekomfort und die Uhren ließen sich leicht über Taucheranzügen anbringen. Auf der Rückseite dieser Uhr befindet sich die Gravur M.N. 77.

Das hier abgebildete Armband wurde nicht von TUDOR hergestellt.

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EIN STIL DER GANZ BESONDEREN ART

 

Seit fast einem halben Jahrhundert wird die Geschichte des Chronographen von Uhren aus dem Hause TUDOR geprägt. Von Uhren mit einer eigenen Identität, einem Stil der ganz besonderen Art und einem unnachgiebigen Qualitätsanspruch. Durch die Fähigkeit, den hohen Ansprüchen ihrer Kunden gerecht zu werden und ihre Leidenschaft immer wieder aufs Neue zu entfachen, durch die kontinuierliche Weiterentwicklung ihrer Produkte und durch ihr Angebot an Modellen, die den Geist der Zeit widerspiegeln und gleichzeitig ihre besondere Identität bewahren, nimmt die Marke TUDOR heute eine feste Position im Segment der Sportchronographen ein. Ganze vier Produktlinien belegen diese Entwicklung auf eindrucksvolle Weise.
Die Einführung ihres ersten Chronographen mit mechanischem Handaufzug im Jahre 1970, der heute legendären Oysterdate, fand unter Liebhabern sofort großen Anklang, insbesondere wegen der außergewöhnlich lebhaften Farben und der charakteristischen fünfeckigen Stundenindizes.
Ein Jahr danach, 1971, kam die zweite Serie der Oysterdate Chronographen auf den Markt. Die unter Sammlern heute als „Montecarlo“ bekannte Modellreihe wartete mit technischen Verbesserungen und einer optischen Weiterentwicklung auf. Besonders prägend waren hier die neu eingeführten Kombinationen aus Zifferblatt und Lünette in verschiedenen Blautönen.
1976 stellte TUDOR die dritte Chronographenreihe vor, die „Big Block“­Serie, wie sie in Sammlerkreisen genannt wurde. Die offiziell als Prince Oysterdate vermarktete Modellreihe setzte die Tradition der Oysterdate Chronographen fort, wies jedoch zudem eine wichtige Neuerung auf – handelte es sich doch um die ersten Chronographen aus dem Hause TUDOR mit Selbstaufzugsmechanismus. Damit hatte die Marke einen hohen Wiedererkennungs­ wert bei gleichzeitig ausgezeichneten technischen Qualitäten der Uhren.
Fast zwanzig Jahre später, 1995, erschien die zweite Serie der Prince Oysterdate Modelle mit mechanischem Selbstaufzug. Unter den zahl­ reichen ästhetischen und technischen Verbesserungen befanden sich z.B. das über­ arbeitete und veredelte Gehäuse sowie ein nahezu kratzfestes Saphirglas.
Die vier Linien von TUDOR Chronographen mit ihren zahlreichen Modellen konnten Jahr für Jahr eine immer größere Anhängerschaft für sich gewinnen. Aufgrund dieses großen Interesses wird die Geschichte der Chronographen aus dem Hause TUDOR am Beispiel einer Auswahl ihrer wichtigsten historischen Modelle näher beschrieben.

1970

DIE ERSTE MODELLREIHE: TUDOR OYSTERDATE

 

Der erste TUDOR Chronograph mit dem Namen Oysterdate wurde 1970 präsentiert und verfügte über das Valjoux­Kaliber 7734 mit mechanischem Handaufzug und einem Chronographenmechanis­ mus mit Nocken. Das Gehäuse wies mit 39 mm Durchmesser stattliche Ausmaße auf und mutete damit und aufgrund der prägnanten, abgeschrägten Kanten der Bandanstöße sowie der markanten Linien wesentlich imposanter an als die meisten anderen Gehäuse der damaligen Zeit. Der farben­ frohe Stil des Zifferblattes war für die Zeit ebenso ungewöhnlich. Es war ein gewagtes Unterfangen, das sich jedoch auszahlte: Das Modell fand in kürzester Zeit eine treue Gefolgschaft.
Dieser erste TUDOR Chronograph wurde in drei Ausführungen mit jeweils verschiedenen Lünetten entworfen. Zwei davon wurden in großen Stück­ mengen produziert, die dritte ging nie in den Verkauf. Während sein Äußeres exklusiv und edel anmutet, beruht das Innere des sportlichen Chronographen auf ausgefeilter Technik. Referenz 7031/0 verfügt über eine Lünette mit einer Plexiglas­ Zahlenscheibe, auf der sich eine Tachymeterskala mit einer 500­Stufen­Graduierung befindet, die zur Berechnung der durchschnittlichen Geschwindig­ keit pro Stunde zwischen zwei Punkten verwendet werden kann. Referenz 7032/0 ist mit einer Lünette in satiniertem Edelstahl ausgestattet, in die ebenfalls eine Tachymeterskala mit einer 500­Stufen­Graduierung eingraviert ist. Referenz 7033/0 verfügte schließlich über eine in beide Richtungen drehbare Lünette, auf der sich eine Zahlenscheibe aus eloxiertem Aluminium mit einer schwarzen 12­Stunden­Graduierung befand. Diese Referenz kam jedoch nie über das Stadium eines Prototyps hinaus.
Die Zifferblätter dieser ersten drei Referenzen waren identisch und präsentierten sich in drei Farben: grauer Hintergrund, schwarze Totalisa­ toren und eine Minuterie auf weißem Hintergrund. Außerdem waren sie von unkonventionellen fünfeckigen, lackierten und mit Leuchtmasse beschichteten Stundenindizes geprägt, die ihnen in Sammlerkreisen den Beinamen „Home Plate“ einbrachten, da sie an die gleichnamige Form auf einem Baseballfeld erinnerten. Schließlich verfügte der Chronograph noch über einen 45­Minuten­ Totalisator, eine ungewöhnliche Variante des häufiger verwendeten 30­Minuten­Totalisators.
Dank ihrer wasserdichten Oyster Gehäuse und der verschraubbaren Aufzugskronen boten die Chronographen eine Wasserdichtheit bis zu einer Tiefe von 50 Metern. Ihre verschraubbaren Drücker verhinderten überdies ein versehentliches Betätigen der Chronographenfunktionen.

TUDOR OYSTERDATE 7033/0

 

Das letzte Modell in der Serie 7000 des Oysterdate Chronographen war die Referenz 7033/0. Im Unterschied zu den beiden vorausgegangenen Modellen ging sie nie in den Verkauf. Sie wies zahlreiche Gemeinsamkeiten mit den beiden anderen Modellen derselben Serie auf, unterschied sich aber durch ihre einzigartige, in beide Richungen drehbare Lünette mit einer Zahlenscheibe aus eloxiertem Aluminium mit einer schwarzen 12­Stunden­ Graduierung.  Mit dieser Besonderheit war sie bereits ein Vorläufer der Referenz 7169/0, die 1971 auf den Markt kam.

1971

DIE ZWEITE MODELLREIHE: TUDOR OYSTERDATE „MONTECARLO“

 

Die zweite Generation der TUDOR Chronographen erschien 1971 und blieb bis 1977 im Katalog. Die unter ihren Bewunderern liebevoll als TUDOR „Montecarlo“ bezeichnete Modellreihe 7100
– erinnert ihr Zifferblatt doch an eine Roulette­ scheibe – wies das gleiche Gehäuse und die gleichen farbig lackierten Stundenindizes wie ihre Vorgänger auf, wartete jedoch mit einem anderen Uhrwerk auf. Anstatt des Valjoux­Kalibers 7734 enthielten die TUDOR Chronographen nunmehr das Valjoux­Kaliber 234 mit Handaufzug. Dank seiner höheren Frequenz – 21.600 Schläge pro Stunde statt 18.000 Schlägen wie bisher – bot das neue Uhrwerk eine größere Genauigkeit. Außerdem verfügte der Chronograph dank Kupplungs­ und Säulenrad über einen verfeinerten Chronographen­ mechanismus. Überdies wurde die Modellreihe in einer neuen Farbkombination angeboten: mit einem Zifferblatt in den Farben Blau und Grau und zwei verschiedene Lünetten in demselben Blauton.
Die neue Modellreihe bestand wieder aus drei Chronographen. Das Modell 7149/0, ausgestattet mit einer Lünette aus Plexiglas und einer Tachymeterskala mit 500­Stufen­Graduierung, löste das Modell 7031/0 ab. Das Modell 7159/0 mit satinierter Lünette in Edelstahl und eingravierter Tachymeterskala ersetzte das Modell 7032/0, während das Modell 7169/0, das in der Folgezeit in großer Stückzahl produziert wurde, den Nachfolger des Prototyps 7033/0 mit drehbarer Lünette darstellte.
In den ersten Jahren wurde die Serie 7100 noch mit dem Edelstahlband der ersten TUDOR Chronographen angeboten. Auch in der Folgezeit blieb es dem Oyster Design treu, wies jedoch in der Referenz 78360 solide Verbindungselemente auf.

TUDOR OYSTERDATE „MONTECARLO“ 7169/0

 

Die TUDOR Oysterdate, Referenz 7169/0, wurde in großen Stückzahlen produziert. Sie basierte auf dem Prototyp der Modellreihe 7000 und verfügte zur Anzeige der Uhrzeit in einer zweiten Zeitzone über eine drehbare Lünette mit 12­Stunden­ Graduierung. Sie wurde in zwei Farbkombinationen angeboten. Neben der hier abgebildeten Variante mit blau­grauem Zifferblatt war sie auch in einer schwarz­grauen Ausführung erhältlich. Wie die anderen Modelle der Serie 7100 wird die Referenz 7169/0 seit 1971 im Katalog geführt.

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1976

DIE DRITTE MODELLREIHE: TUDOR PRINCE OYSTERDATE „BIG BLOCK“

 

1976 präsentierte TUDOR eine neue Produktlinie, die eine kleine Revolution für die Marke bedeutete. Schließlich handelte es sich bei diesen neuen Prince Oysterdate Uhren um die ersten TUDOR Chronographen, deren Uhrwerk einen mechanischen Selbstaufzug aufwies.
Die offiziell unter dem Namen Prince Oysterdate geführten Chronographen wurden in Anlehnung an die Schriftzüge auf den Zifferblättern auch als „AUTOMATIC­ CHRONO TIME“ bzw. „CHRONO TIME“ bekannt. Während ihr Gehäuse die grundlegenden Linien der vorausgegangenen Linien beibehielt, wiesen sie eine größere Höhe auf, um ausreichend Platz für den Rotor des Selbstaufzugsmechanismus zu bieten. In Sammler­ kreisen brachte ihnen dies den Beinamen „Big Block“ ein. Auch die 1989 eingeführten Modelle der nur minimal modifizierten Folgeserie 79100 sollten diesen Beinamen beibehalten.
Wie schon die vorherige Generation besteht auch die Modellreihe 9400 aus drei Referenzen, die sich – wie die „Big Block“­Modelle der Serie 79100 – durch ihre Lünette voneinander unterscheiden. Auch wurde jedes der Modelle wieder mit verschiedenen Zifferblättern angeboten. In ästhetischer Hinsicht waren sie durch zwei Trends gekennzeichnet: Auf der einen Seite waren die Zifferblätter von der, wie man in Sammlerkreisen sagte, „Exotik“ der vorausgegangenen beiden Modellreihen inspiriert; auf der anderen Seite wurden sie, wie dies wesentlich stärker im Katalog illustriert war, in deutlichem Kontrast von Zifferblatt und Totalisator angeboten, in schwarz­ weißen oder silberfarben­weißen Kombinationen.
Das Herzstück dieser neuen Chronographen war das Valjoux­Kaliber 7750. Hinsichtlich seines Durchmessers war es mit 30,4 mm bzw. 13 Linien identisch mit dem Valjoux­Kaliber 234 mit Handaufzug. Gleichzeitig war es jedoch 1,5 mm dicker und verfügte über eine Frequenz von 28.800 Schlägen pro Stunde. Der Chronographen­ mechanismus zeichnete sich durch sein äußerst zuverlässiges System mit Nocken und mit Schwingtrieb aus. Bedingt durch die Architektur des neuen Uhrwerks kam es zu einer Neu­anordnung des Zifferblattes, bei der ein Stunden­totalisator hinzukam, die gesamte Gruppe der Totalisatoren auf die linke Seite des Zifferblattes verlagert und das Datumsfenster auf die 3­Uhr­ Position verschoben wurde.

TUDOR PRINCE OYSTERDATE „BIG BLOCK“ 9430/0

 

Der offizielle Name der Prince Oysterdate erscheint nicht auf dem Zifferblatt. Stattdessen enthält es die Aufschrift „CHRONO TIME“, wie im Falle des hier abgebildeten Modells von 1976, bzw. „AUTOMATIC­CHRONO TIME“, wie im Falle der übrigen Zifferblattausführungen. Die auf dieser Seite abgebildete Variante der Referenz 9430/0 weist ein schwarzes Zifferblatt mit drei weißen, markant geriefelten Totalisatoren auf. Mit der Einführung des Valjoux­Kalibers 7750 mit Selbstaufzug kam eine weitere Innovation hinzu: Die Oysterdate Chronographen waren nunmehr mit einer Funktion zur Schnellkorrektur des Datums ausgestattet. Im Unterschied zur vorausge­ gangenen Serie, als Datumseinstellungen nach längerer Nichtbenutzung mehrfache Zeiger­ drehungen erforderten, ermöglichte die Position der Aufzugskrone nun den direkten Zugriff auf die Datumsscheibe.

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1995

DIE VIERTE SERIE: TUDOR PRINCE OYSTERDATE

 

Mit der Einführung der Modellreihe 79200 im Jahre 1995 kam die Prince Oysterdate mit subtilen, aber signifikanten Modifikationen auf den Markt. An erster Stelle wies das Gehäuse, das über mehr als drei Generationen im Wesentlichen dieselbe imposante und deutlich konturierte Form beibehalten hatte, nunmehr raffiniertere und weichere Züge auf. Unter Wahrung seines hohen Wiedererkennungswertes zeichnete es sich nunmehr durch seine abgerundeten Formen aus.
Daneben wartete die vierte Generation der TUDOR Chronographen noch mit drei weiteren Design­ anpassungen auf: einem neuen charakteristischen Zifferblatt in Silber mit cremefarbenen Totalisatoren, eine Lünette mit Tachymeterskalenscheibe aus schwarz eloxiertem Aluminium anstatt wie bisher aus Plexiglas und einem Saphirglas mit einer Zykloplupe anstatt der Plexiglasgehäuseabdeckung.
Als Uhrwerk wurde das Valjoux­Kaliber 7750 in einer signifikant verbesserten Version beibehalten. Das Finish war prägnant und profitierte von einer deutlichen ästhetischen Aufarbeitung. Das Dekor trug nun die Bezeichnung „Special TUDOR“. Die Aufschrift auf dem Rotor war nicht länger transferbedruckt, sondern eingraviert und vergoldet. Ihre Schrauben waren nunmehr poliert anstatt matt.
1996 feierte das Unternehmen Montres TUDOR S.A. seinen 50. Jahrestag. Durch den Entwicklungs­ prozess der vorausgegangenen Jahre war die Marke jetzt im gesamten Markt bekannt. Damit verschwanden die direkten Bezüge zu Rolex allmählich vom Gehäuse, den Aufzugskronen und den Armbändern der TUDOR Uhren.

TUDOR PRINCE OYSTERDATE 79260

 

Die Referenz 79260 war das Modell, bei dem die Tachymeterskala aus Plexiglas von einer Skalenscheibe aus eloxiertem Aluminium abgelöst wurde. Das hier abgebildete Beispiel wurde 1996 hergestellt und zeigt die neue Variante des Chronographenzifferblattes mit cremefarbenen Totalisatoren auf silbernem Hintergrund.

1996_tudor_prince_oysterdate

Bilder & Text: Tudor